Sportkonferenz 2024

Treffen der Spielführer

Jürgen-Peter Kretschmer, Vorsitzender des Sportausschusses, begrüßt die Teilnehmer. Erstmals finden die Sitzungen der Spielführer und der Jugendwarte an einem Tag statt. Das Format wurde bewusst geändert, um Synergieeffekte zu erzielen und eine zweite Anreise zu vermeiden. Zwei Drittel der Teilnehmer sind für beide Teile der Konferenz angemeldet.

Die Mitarbeiter des Sekretariats werden kurz vorgestellt: Christian Börkel leitet den Bereich Sport und Wettspiele, Geschäftsführer Hans-Georg Blümer und Lennart Horn aus dem Bereich Wettspiele.

In einer Schweigeminute wird dem verstorbenen Ausnahmegolfer Martin Birkholz gedacht, der vor allem in der AK 50 zahlreiche regionale, nationale und internationale Titel gewonnen hat.

Anschließend übernimmt Christian Börkel die Moderation und stellt die Tagesordnung vor.

Bei den Themenwünschen der Clubs geht es zunächst um die Regelabende in den Clubs und die Fortbildung in Regelfragen. Christian Börkel nennt die drei Stufen vom Clubspielleiter über den LGV-Referee bis zum DGV-Referee mit Perspektive auf Einsätze in Deutschland und international. Die Clubspielleiter-Lizenz wird unbefristet erteilt. Es besteht die Möglichkeit, alle vier Jahre eine Fortbildung für Clubspielleiter als Webinar anzubieten. USGA, R&A und DGV bieten auf ihren Homepages umfangreiche Informationen zum Regelwerk und dessen korrekter Anwendung an.
Nach Auskunft des GC Varmert werden Regelabende in den Clubs immer seltener. Ältere Mitglieder sind nicht mehr interessiert, was sich ändern könnte, wenn ein externer Referent käme. Regionale Treffen der Regelinteressierten werden angeregt.
Derzeit bietet eine Mehrheit der Vereine mehr als drei Regelabende im Jahr an.
Hans-Georg Blümer regt Schulungen für die Vereine an, die Regelabende anbieten. Ein virtuelles Format wäre hier schon hilfreich.
Der GC Clostermannshof weist jedoch darauf hin, dass sich in den Clubs die Diskussionen bei Regelfällen meist auf einzelne Bahnen des eigenen Platzes beziehen.
Der GV NRW sagt zu, sich mit dem Thema zu befassen und zu prüfen, inwiefern ein Fortbildungsangebot zu Regelfragen für die Clubs angeboten werden kann.

Der GC Stahlberg fragt an, ob es 2024 für den Einsatz von Pros in den Ligasystemen eine neue Regelung gibt.
Christian Börkel verweist auf die Durchlässigkeit zu den Titelkämpfen auf Bundesebene. Der DGV hat für 2024 keine neue Regelung eingeführt, befasst sich aber auch mit dem Thema. In der Deutschen Golf Liga und bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften zeichnet sich ab, dass der DGV Pros zulassen wird. Dem würde der GV NRW für 2025 nachkommen. Details der Ausgestaltung sind noch festzulegen. Kriterien des DGV werden in NRW auch angewendet, um die Durchlässigkeit zu gewährleisten.

Rückblick

 

Unter Top 2 gibt es einen Rückblick auf 2023.
Die Clubspielleiter-Ausbildung hat als Webinar stattgefunden. Drei Themen wurden an drei Terminen angeboten. Die Prüfung fand im März in Präsenz statt. Von 129 Teilnehmer nahmen 78 an der Prüfung teil. 73 Teilnehmer haben die Prüfung bestanden. Christian Börkel dankt Ralf Feldner, Jürgen Stiegler, Gregor von Hinten und Lennart Horn für die Mühe und Arbeit in der Clubspielleiter-Ausbildung.

Die Meldezahlen bei Turnieren haben sich 2023 wieder positiv entwickelt. Die Auslastung ist von 53 auf 88 Prozent gestiegen. Für die Wettspiele des Verbandes wurden an die Clubs Plakate verschickt. Zudem ist gut angekommen, dass man die App CiO 4U für die Anmeldung zu Turnieren nutzen kann.

Die sportlichen Erfolge der Athleten aus NRW bei Deutschen Meisterschaften und international wurden kurz vorgestellt. Herausragend waren hierbei die Goldmedaillen bei den Special Olympics, die von Anna Mannheims und Clemens Schmidt errungen wurden. Beide haben ihre sportliche Heimat im Krefelder GC. Bei den DMM in den AK 30 und 50 haben Teams aus NRW traditionell stark abgeschnitten.
Erfreulich aus Sicht des GV NRW: Die Anzahl der gemeldeten Mannschaften im Ligasystem ist auf Landesebene weiter auf extrem hohen Niveau. „Wir haben ein Plateau erreicht. Es ist stark, was in NRW an Mannschaftswettspielen auf den Platz gebracht wird. Wir waren schon lange der Landesverband mit den meisten Mannschaften, jetzt haben wir auch die meisten Mitglieder“, berichtete Christian Börkel.

Handicap-Regeln

 

Unter Top 3 wurden die Änderungen der Handicap-Regeln vorgestellt. Hervorzuheben ist hierbei, dass die Mindestlänge für vorgabewirksames Spiel drastisch reduziert wurde. Bei 9 Loch sinkt das Mindestformat von 1375 auf 685 Meter, entsprechend bei 18 Loch von 2450 auf 1370 Meter.
Weiterhin müssten mindestens neun verschiedene Löcher gespielt werden.
Das Rating ist generell nur durch einen Termin mit dem DGV vor Ort möglich. Allerdings kann das Rating auch online vom DGV unentgeltlich vorgenommen werden, wenn auf einem schon bestehendem Platz lediglich neue Tees hinzukommen.

Die Hauptsaison ist nun fest vom 1. Mai bis 30. September definiert. In diesem Zeitraum muss handicaprelevant gespielt werden, sofern Ausschreibung und Platzzustand dies erlauben. Ausnahmen für das Spiel mit Besserlegen müssen weiterhin vom LGV genehmigt werden. Dies gilt für Ligaspiele auch im Monat April, da das Spielen mit Besserlegen in diesem Fall eine Veränderung der LGV-Hardcard darstellt.

Für die Berechnung von 9-Loch-Ergebnissen wird abhängig vom Handicap des Spielers ein individueller Wert für die Löcher 10-18 addiert. Die Scoredifferential-Ergänzungstabelle steht im Service-Portal des DGV schon zur Verfügung.

Wettspielbedingungen

 

Unter Top 4 wurden Besonderheiten der Wettspielbedingungen und Hardcard 2024 erläutert.
Unentschuldigtes Fehlen bei Turnieren des GV NRW gilt bei Einzelwettbewerben als unsportliches Verhalten. Beim ersten Verstoß wird es eine schriftliche Ermahnung geben, beim zweiten Verstoß wird der Athlet im Folgejahr für ein Wettspiel gesperrt. Dieser Ablauf wird über die Geschäftsstelle abgewickelt. Das Sportgericht des GV NRW fungiert nunmehr als Revisionsinstanz.
Bei sofortiger Spielunterbrechung wegen Gefahr sind automatisch auch die Übungseinrichtungen gesperrt. Missachtet ein Athlet diese Regelung, kann er vom weiteren Spiel ausgeschlossen werden.

Ausschreibungen

 

In Top 5 wurden die Änderungen in den Ausschreibungen vorgestellt.
Die NRW-Lochspielmeisterschaft der AK 14/16/18 werden wegen einer Terminkollision auf einen Tag gekürzt. Die beiden ersten Runden gehen über 9-Loch. Die Finalrunde soll nach Möglichkeit über 18-Loch gehen.
In der AK 14 der Jungen wurden Handicap-Grenzen angehoben. Das dritte Turnier wird im GC Burg Zievel stattfinden. Ursprünglich war Dortmund als Austragungsort vorgesehen, aber da an dem Tag im Westfalenstadion ein Achtelfinale der Fußball-EM stattfinden wird, würde eine Austragung in Dortmund zu viele Probleme mit sich bringen. In die Endrangliste werden die beiden besten Turniere je Spieler einfließen.
In der AK 16/18 wird das erste Turnier über drei Runden mit WAGR-Wertung ausgetragen. Das zweite Turnier ist die NRW-Meisterschaft. Für die Wertung in der Endrangliste reicht schon die Teilnahme an einem Turnier. Bei zwei Teilnahmen werden die Punkte addiert.
Das Regionalfinale der DMM Jungen und Mädchen wurde auf den 15. und 16 Juni verlegt und konnte vom Beginn der Sommerferien entkoppelt werden. Dieser Termin wurde durch die Absage der Internationalen Amateurmeisterschaft von Deutschland frei.
Bei der NRW-Meisterschaft der AK 65 gibt es zusätzlich eine Sonderwertung für die AK 75. Die Handicap-Grenzen für 65 und 75 sind unterschiedlich.
Bei den Mannschaftsmeisterschaften der AK30/50/65 wird die Aufstiegsregelung angepasst. Meldet der Aufsteiger für das nächste Jahr nicht, steigt der Gruppenzweite auf. Bisher gab es dann einen Absteiger weniger.
Im Willy-Schniewind-Mannschaftspreis werden in den Ligen 2 bis 4 alle beendeten oder entschiedenen Lochspielpaarungen gewertet, selbst wenn andere Lochspielpaarungen zum Beispiel bei Abbruch wegen Gewitters noch laufen.

Jürgen-Peter Kretschmer erläutert die Regelungen für Hitze und Gewitter. Das Hitzekonzept für das Ligasystem in NRW sieht Maßnahmen vor, die sich an den Hitzewarnstufen des Deutschen Wetterdienstes ausrichten. Quelle für alle Wettspiele ist obligatorisch wetternrw.org.

In einem Arbeitskreis mit DGV und VDE sowie Siemens (blids.de) hat der GV NRW eine Empfehlung für den Umgang mit Gewitter entwickelt. Im ersten Teil des Merkblatts werden Verhaltensempfehlungen gegeben, der zweite Teil gibt Informationen für Spielleiter.
Das Merkblatt gilt als Empfehlung, ist aber für die Clubs nicht verbindlich.
Unter anderem wird aus durchschnittlichen Daten eines Gewitters die Empfehlung abgeleitet, dass ein Spiel spätestens unterbrochen werden sollte, wenn das Gewitter 25 Kilometer vom Platz entfernt ist, damit alle Athleten noch genügend Zeit haben, sicher ins Clubhaus zu kommen.

Meinungen

 

In Top 6 ging es um einen Meinungsaustausch.
Christian Börkel führte aus, dass die Gesamtzahl an Meldungen bei Herren relativ konstant bleibt, aber immer mehr Athleten in der AK 50 antreten, dafür aber immer weniger in der AK 30. Auch bei den Damen sinkt die Zahl der Meldungen in der AK 30, in der AK 50 bleiben die Meldungen dagegen konstant.
Als Erklärungen hier käme infrage, dass die AK 50 der Damen fest am Samstag spielt. Auch die demographische Verteilung könnte eine Erklärung sein, denn die Zahl der Golfer in der AK 30 geht zurück, weil immer weniger junge Golfer nachrücken.
In der Mitgliederentwicklung sind in NRW 8.000 neue Mitglieder seit 2017 zu sehen, davon aber nur neun Prozent Frauen. In der Altersgruppe von 41 bis 50 Jahren gibt es sogar eine sinkende Mitgliederzahl.
Es stellt sich die Frage, ob es in NRW ein Problem gibt und welche Lösungen könnte es gegebenenfalls geben könnte.

Ausbildungsprogramm

 

In Top 7 wurde das Ausbildungsprogramm 2024 vorgestellt. Das Seminar „Neue Spielführer“ von Ricarda Appel findet am 21. April in Mülheim statt. Der Marshal-Workshop von Andreas Zimmermann wird am 14. April im GC Mettmann angeboten. Die Clubspielleiter-Ausbildung läuft ebenso schon, wie die Ausbildung der 14 Anwärter, die demnächst als Referee des GV NRW tätig werden möchten.

Im Top 8 wurde von Hans-Georg Blümer der Wunsch geäußert, dass das GVNRW-Portal intensiver für die Kommunikation zwischen Verband und Clubs genutzt wird.
Die Darstellung der Ergebnisse der Ligen wurde verändert und auf die Nutzung von mobilen Geräten angepasst.

Jürgen-Peter Kretschmer (© stebl)

Christian Börkel (© stebl)